Generation Z verstehen: Was sich junge Arbeitskräfte im Job wünschen - Bewerbung.co (2024)

Die Generation Z drängt auf den Arbeitsmarkt – und sie bringt Merkmale und Erwartungen mit, die sie von Angehörigen der Generationen vor ihr unterscheiden. Das sorgt in vielen Unternehmen für Anpassungsdruck: Wer Young Professionals der Gen Z finden und halten möchte, muss ihnen die richtigen Bedingungen bieten können. Was sich junge Menschen der Generation Z wünschen und wie man sie bestmöglich in das eigene Unternehmen integrieren kann –hier erfahren Sie mehr.

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Generation Z: Definition – Wer zählt dazu?

Der Begriff Generation Z, kurz auch Gen Z, bezeichnet Menschen, die in einem bestimmten Zeitraum geboren wurden. Es gibt unterschiedliche Definitionen davon, wann jemand zur Generation Z gehört und damit als „Zoomer“ bezeichnet werden kann. Üblicherweise sind junge Menschen gemeint, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Was kommt nach Generation Z? In der Generationen-Definition folgt auf die Generation Z die Generation Alpha. Hiermit sind Menschen gemeint, die seit den frühen 2010er Jahren bis Mitte der 2020er Jahre geboren wurden beziehungsweise werden.

Unmittelbar vor der Generation Z kamen die Millennials, auch bekannt als Generation Y, die zwischen Anfang der 1980er und Mitte der 1990er Jahre geboren wurden. Vor den Millennials und Gen Z gab es die Generation X (Mitte der 1960er Jahre bis 1980). Davor markierten die sogenannten Babyboomer, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Mitte der 1940er und Mitte der 1960er Jahre geboren wurden, eine besonders geburtenstarke Kohorte. Weitere geläufige Generationen-Bezeichnungen für frühere Altersgruppen sind die Silent Generation, die Greatest Generation und die Lost Generation.

Generation Z: Merkmale

Jeder Mensch ist anders, und doch gibt es innerhalb von Generationen oft größere Überschneidungen als zwischen ihnen. Auch die Angehörigen der Generation Z bringen bestimmte Merkmale mit, die man ihnen gemeinhin zuschreibt. So sind sie zum Beispiel mit digitalen Medien aufgewachsen, weshalb diese nicht nur einen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben einnehmen. Sie sind als erste „echte“ Digital Natives auch besonders geübt im Umgang mit Social Media, Internet und Co.

Zu den Merkmalen der Zoomers gehören außerdem bestimmte Werte und Lebensvorstellungen. Viele junge Menschen der Gen Z sind stark individualistisch aufgewachsen, was einen ausgeprägten Individualismus zur Folge haben kann. Ebenso legen Angehörige der Generation Z besonders viel Wert darauf, ihr Leben möglichst sinnhaft zu gestalten. Das gilt nicht nur im Job, sondern auch im Privatleben. Selbstbestimmung, aber auch Selbstverwirklichung sind vielen jungen Menschen sehr wichtig. Zugleich sind hedonistische und materialistische Werte kennzeichnend für die Generation Z.

Soziale Werte spielen im Leben der Generation Z eine bedeutende Rolle. Dazu zählen etwa der Wunsch nach Harmonie, ein toleranter, offener Umgang mit anderen und ein Sinn für Gerechtigkeit. Nachhaltigkeit, Diversität und soziales Engagement sind vielen Zoomers wichtig. Auch eine ausgeglichene Work-Life-Balance hat oft einen hohen Stellenwert, genau wie Selbstoptimierung und psychische Resilienz. Anders als es bei vielen Angehörigen früherer Generationen der Fall war, sind psychische Erkrankungen für die Gen Z kein Tabuthema. Die Bereitschaft, sich bei psychischen Problemen professionelle Hilfe zu suchen oder sich nahestehenden Personen mitzuteilen, ist entsprechend groß.

Privat verbringen viele Zoomers gerne Zeit mit ihren Freunden und der Familie, außerdem widmen sie sich gerne Hobbys. Sie unternehmen viel und empfinden Sport häufig als sehr wichtig. Allgemein ist ihr Lebensstandard oft hoch, ebenso der Bildungsstand.

Generation Z in der Arbeitswelt: Das zeichnet sie aus

Die Generation Z bringt Eigenheiten mit, die ihre Erwartungen und ihr Verhalten im Job prägen. Dazu zählt ihre digitale Affinität: Die Zoomers haben ausgeprägte technologische Fähigkeiten und ein breites digitales Know-how. Auch in der Kommunikation unterscheiden sie sich zum Teil von Beschäftigten der Generationen vor ihnen. Die Gen Z kommuniziert bevorzugt über digitale Kanäle und präferiert Textnachrichten statt Telefonate.

Ihre digitalen Kompetenzen sind nicht das Einzige, das die Generation Z auszeichnet. Ihre Angehörigen gelten als besonders sicherheitsbewusst. Sie legen Wert auf Planbarkeit und eine sichere Arbeitsstelle. Zugleich sind sie häufig ehrgeizig und erfolgsorientiert, aber auch wissbegierig. Für die Gen Z hat eine ausgeglichene Work-Life-Balance ebenso eine große Bedeutung wie Flexibilität im Alltag.

Viele Zoomers suchen Sinnhaftigkeit im Job und wünschen sich, persönliche und berufliche Ziele miteinander in Einklang bringen zu können. Der Job spielt aber oft nicht die wichtigste Rolle im Leben. Das Privatleben nimmt häufig einen größeren Stellenwert ein. Dadurch sinkt die Bereitschaft, sich für die Arbeit bis zur Erschöpfung aufzuopfern. Nach Feierabend wollen viele junge Menschen der Gen Z abschalten, statt permanent erreichbar sein zu müssen.

Viele Zoomers kennzeichnet der Wunsch, etwas zu verändern und die Welt mit ihrem Tun ein kleines bisschen besser zu machen. Solche Ideale haben oft einen höheren Stellenwert als das große Geld zu verdienen oder schnell die Karriereleiter zu erklimmen. Weitere ideelle Werte, die für die Generation Z eine große Rolle spielen, sind Diversität und Inklusion.

Gut ausgebildete Young Professionals der Generation Z haben vielfach gute Jobchancen. Das kann dazu führen, dass viele Zoomers wählerisch sind: Sie überlegen sich genau, für welchen Arbeitgeber sie tätig werden und welcher Job der richtige ist.

Was die Generation Z vom Job erwartet

Die Generation Z hat andere Anforderungen an ihren Job als viele ältere Beschäftigte. Welche Aspekte besonders kennzeichnend für die Gen Z im Arbeitsleben sind, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Ansprüche an die Unternehmenskultur

Viele Zoomers finden es wichtig, dass ihr Arbeitgeber für gewisse Werte und Ideale steht. Der Arbeitgeber soll Haltung zeigen – dadurch können Beschäftigte sich eher mit ihrer Firma identifizieren und engagieren sich tendenziell stärker. Zugleich wünschen sich Zoomers eine Unternehmenskultur, die durch Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz geprägt ist. Flache Hierarchien sind für sie attraktiver als eine streng gegliederte hierarchische Struktur.

Ansprüche an Vorgesetzte

Die Art der Führung hat große Auswirkungen auf die Jobzufriedenheit der Generation Z und wirkt sich damit auch auf ihre Motivation und ihr Engagement aus. Gefragt ist Führung auf Augenhöhe und ein fairer, ehrlicher Umgang miteinander. Vom Chef oder der Chefin wird erwartet, dass dieser oder diese für gewisse Werte steht und diese auch lebt. Übt der Vorgesetzte hingegen viel Druck aus oder ordnet alles dem persönlichen Erfolg unter, wirkt das abschreckend auf die Gen Z.

Klare Trennung zwischen Job und Privatleben

Für die Generation Z spielt eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben eine wichtige Rolle. Sie legt Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance, wobei die Waagschale im Zweifel gerne zugunsten der Freizeit ausfallen darf. Ein Work-Life-Blending, bei dem die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Bereichen des Lebens zunehmend verschwimmen, ist hingegen wenig attraktiv. Viele Zoomers wollen weder ständig erreichbar sein noch ihre privaten Ziele der Arbeit unterordnen müssen. Flexible Arbeitsmodelle, darunter flexible Arbeitszeiten und die Arbeit im Homeoffice, können dann abschreckend wirken, wenn sie als Instrument des Arbeitgebers zur Ausbeutung betrachtet werden.

Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben

Viele Angehörige der Gen Z wünschen sich, zumindest zu einem gewissen Teil selbst darüber bestimmen zu können, was sie mit ihrer Lebenszeit anfangen. Das kann flexible Arbeitszeiten attraktiv machen, die Umfragen zufolge für rund jeden zweiten Zoomer eine wichtige Rolle spielen. Ebenso häufig besteht jedoch der Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten, bei denen klarer ist, wann die Arbeitszeit beginnt und endet.

Anforderungen an die berufliche Tätigkeit

Zoomers legen Wert auf eine abwechslungsreiche, spannende berufliche Tätigkeit. Sie wollen an der Arbeit Spaß haben, aber auch das Gefühl, dass sie im Job wirklich einen Unterschied machen. Viele junge Menschen wünschen sich darüber hinaus, sich im Beruf selbst verwirklichen zu können. Herausforderungen können den Joballtag interessanter machen.

Der Wunsch, sich einzubringen und etwas zu verändern

Viele Angehörige der Gen Z haben ein Bedürfnis nach Gestaltungsspielraum im Job. Sie bringen gerne eigene Ideen ein und gehen kreativ an ihre Aufgaben heran. Das hängt mit dem Wunsch zusammen, etwas zu verändern. Entsprechend wichtig ist vielen ein Arbeitsumfeld, in dem ihre Vorschläge willkommen sind und tatsächlich Gehör finden.

Ein sicherer Arbeitsplatz

Die Generation Z hat ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Unbefristete Arbeitsverträge sind attraktiver als befristete Stellenangebote. Zugleich entscheiden sich viele für mittelständische Firmen, deren familiäre Atmosphäre sie schätzen und die ihnen die Sicherheit bieten können, die sie suchen.

Der Wunsch nach einer geringeren Arbeitszeit

40 Stunden die Woche plus Überstunden? Darauf haben viele Gen-Z-Angehörige keine Lust. Bei dem klassischen Vollzeitmodell bleibt oft kaum noch Zeit für Privates, was die Generation Z stört. Deshalb wünschen sich viele einen Job in Teilzeit oder eine Vier-Tage-Woche. Auch die Möglichkeit, Sabbaticals zu machen, hat für viele einen hohen Stellenwert.

Young Professionals der Generation Z: Herausforderungen für Arbeitgeber

Für Arbeitgeber sind junge Menschen der Generation Z eine wertvolle Ressource. Sie kennen sich nicht nur im digitalen Bereich tendenziell besser aus als jede andere Altersgruppe. Wer ihnen einen Job bietet, der ihren Idealen entspricht, kann auch sehr engagierte, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter gewinnen. Allerdings läuft die Integration der Gen Z in das Arbeitsumfeld in Unternehmen nicht immer reibungslos ab. Für Arbeitgeber kann es eine Herausforderung sein, sich auf die Generation Z einzustellen.

Die Generation Z bringt andere Merkmale mit als die Generationen vor ihr. Das macht sich im Joballtag, aber auch bei der Personalsuche bemerkbar. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern gelingt es nicht allen Arbeitgebern gleichermaßen, die Gen Z anzusprechen. Zu hohe Anforderungen, unattraktive Arbeitsbedingungen oder strikte Hierarchien können Jobs unattraktiv für die junge Generation machen. Wenn das passiert, stellt es für Firmen einen Wettbewerbsnachteil dar.

Im Joballtag stellen Zoomers andere Anforderungen als es bei vielen älteren Beschäftigten der Fall ist. Sie wünschen sich zum Beispiel Flexibilität, wollen aber auch nicht überfordert und durch die Arbeit zu stark belastet werden. Die Bereitschaft, Überstunden zu machen, ist in vielen Fällen geringer. Zugleich sind viele Zoomers nur dann bereit, sich für den Arbeitgeber ins Zeug zu legen, wenn dieser ihnen nicht nur die richtigen Bedingungen bietet, sondern sie auch mit der nötigen Wertschätzung behandelt. Wo das nicht der Fall ist, kann es mit der Generation Z Probleme geben. Arbeitgeber ärgern sich dann womöglich über die (vermeintlich) mangelnde Arbeitsmoral oder geringe Einsatzbereitschaft der Zoomers, übersehen dabei aber ihre eigene Rolle.

Generation-Z-Mitarbeiter optimal ansprechen & einbinden

Damit die Zusammenarbeit mit jungen Mitarbeitern der Generation Z optimal ablaufen kann, sind Arbeitgeber gefragt. Sie sind verantwortlich dafür, attraktive Arbeitsbedingungen für die Gen Z zu bieten und den Joballtag in ihrer Firma so zu gestalten, dass sich junge Menschen an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen.

Um die Generation Z anzusprechen, müssen Verantwortliche in Unternehmen verstehen, wie die junge Generation tickt. Wer sich mit ihren Erwartungen, Bedürfnissen und Eigenheiten auseinandersetzt, kann sich bestmöglich darauf einstellen. Schon die Stellenbeschreibung hat Einfluss darauf, ob eine Position –und der Arbeitgeber an sich – attraktiv für Young Professionals der Generation Z ist. Ein niedriges Gehalt ist ebenso abschreckend wie fehlende Benefits, beispielsweise die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten. Eine Rolle spielt auch der Ruf einer Firma als Arbeitgeber. Viele junge Menschen informieren sich im Internet über potenzielle Arbeitgeber. Sind die Bewertungen anderer Bewerber und Mitarbeiter schlecht, kann auch eine spannende Stelle junge Menschen oft nicht locken.

Generation Z: Stärken und Schwächen des Unternehmens kennen

Um die Generation Z erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren, sind passende Strukturen nötig. Um diese zu schaffen, können Verantwortliche zum Beispiel an der Art und Weise ansetzen, in der Führung in der Firma gestaltet wird. Sie sollte möglichst auf Augenhöhe stattfinden und durch einen fairen, wertschätzenden Umgang miteinander geprägt sein. Auch die Unternehmenskultur spielt eine wichtige Rolle: Ist sie für die Gen Z nicht attraktiv, bewerben sie sich womöglich gar nicht erst oder sind im Zweifel schnell wieder weg.

Apropos Eigenkündigung: Die Loyalität der Generation Z gegenüber dem Arbeitgeber ist häufig gering, und das nicht unbedingt, weil die Beschäftigten unzufrieden wären. Vielmehr müssen Arbeitgeber sich aktiv darum bemühen, die Mitarbeiterloyalität durch geeignete Ansätze zu steigern. Andernfalls wechseln viele junge Menschen alle paar Jahre den Job – auch, weil sie sich nach Abwechslung sehnen. In Bereichen, in denen es an Fachkräften mangelt, kann auch schlicht ein anderes Jobangebot spannender sein. Das kann mit der Tätigkeit an sich oder den Rahmenbedingungen zusammenhängen.

Wenn Zoomers ihren Job kündigen, hängt das besonders häufig mit einem niedrigen Gehalt zusammen. Ebenso kann es zu einer Eigenkündigung kommen, wenn ein Mitarbeiter im Job zu viel Stress hat. Jüngere Beschäftigte sind oft nicht bereit, eine solche Situation auf Dauer hinzunehmen. Vorübergehende Spitzen in der Arbeitsbelastung sind dabei nicht so sehr das Problem, wohl aber ein dauerhaft als zu hoch empfundenes Arbeitspensum.

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